Wie kann ich ein gutes Video machen? Falls du dich fragst, wie du deine Videos besser machen kannst, dann ist dieser Beitrag das Richtige für dich. Ich werde dir die besten 10 Tipps geben, damit dein nächstes Videoprojekt ein Erfolg ist. Dann starten wir doch gleich!
So kannst du ein gutes Video machen:
- Video-Story erarbeiten
- Ein Storyboard erstellen
- Die Videoframes festlegen
- Das richtige Video-Equipment wählen
- Die Kameraeinstellungen optimieren
- Videos im richtigen Format drehen
- Auf genug Licht im Video achten
- Den passenden Sound und die Musik aussuchen
- Videos wackelfrei aufnehmen
- Auf korrekte Videobearbeitung und Videoexport achten
1. Video-Story erarbeiten
Das wohl wichtigste für die ein erfolgreiches Video ist die Story bzw. Idee dahinter. Ein Video ohne Konzept und Idee zu drehen endet meistens in einem Desaster. Entweder fehlt der rote Faden oder es werden wichtige Aufnahmen versäumt. Du solltest auf jeden Fall deine Idee verschriftlichen.
Zunächst ist es wichtig, alle Einfälle zu notieren. Im späteren Verlauf solltest du dann aus diesen Notizen die Story erarbeiten. Schlussendlich erstellst du anhand dieser Story eine Zusammenfassung, die du dann zum Dreh mitnehmen kannst.
Überspringe diesen Schritt ja nicht, da es das Fundament für den Verlauf deiner Dreharbeiten darstellt. Etliche Projekte gingen den Bach unter, da viele es für unnötig hielten, genug Zeit der Story zu widmen.
2. Ein Storyboard erstellen
Das Storyboard ist angelehnt an die Story bzw. der Geschichte, die du im ersten Schritt schon fertiggestellt hast. Im Gegensatz zur Idee bzw. Geschichte beinhaltet das Storyboard die technische Visualisierung des Video Projektes.
Ein Storyboard sind Skizzen, die man digital oder mit der per Hand, angefertigt werden. Jede einzelne Skizze stellt eine Szene bzw. ein Take (Videoausschnitt dar). Dadurch weißt du dann später ganz genau welche Szene du aus welchem Winkel filmen willst.
Außerdem solltest du Notizen zu den Skizzen machen, in denen du notierst, was genau in der Szene passiert und welches Equipment du nutzt. Hier ist noch ein Video, das das Storyboard erklärt.
3. Die Videoframes festlegen
Die Videoframes bzw. der Videoausschnitt ist maßgebend für die Informationsvermittlung in den spezifischen Aufnahmen. Diese kann im Groben folgend unterteilen:
- Long Shot
- Full Shot
- Medium Long Shot (3/4 Shot)
- Close-Up
Longs Shot: Beim Long Shot filmt man weit weg vom Ziel-Objekt bzw. der Ziel-Person. Bei diesen Aufnahmen ist es wichtig, auch die Umgebung in das Geschehen einzubinden. Man will dem Zuseher die Umgebung und das Setting der Szene näher bringen.
Full Shot: Hier filmt man die Zielperson von näher, sodass dieser immer noch von Fuß bis zum Kopf im Bild ist. Bei diesen Aufnahmen steht die Aktion bzw. der Bewegungsablauf des Objekts im Vordergrund.
Medium Long Shot: Bei dieser Aufnahme rückst du noch ein Stück näher zum Ziel-Objekt. Gefilmt wird vom Knie aufwärts. Das Ziel von Medium Long Shots ist es mehr Details von Informationen über das Ziel-Objekt zu kommunizieren. Bei einer Person wären es zum Beispiel Details zur Kleidung oder bei einem Haus wären es Merkmale an Fassaden usw. Das ist mein persönliches Lieblings-Videoframe.
Close-Up: Wenn du die Mimik einer Person oder tatsächlich auf einzelne Handlungen oder Merkmale hinweisen willst, ist die Close-Up Aufnahme das Richtige für dich.
Die Einteilung und Definition der Aufnahmen können sich unterscheiden und man könnte noch weitere Videoframing-Unterteilungen auflisten. Bitte notiere die Aufnahme-Frames auf dein Storyboard. Somit weißt du immer, welche Szene wie gedreht wird.
Ich habe hier eine grobe Unterteilung für das Verständnis gemacht. Im Video unterhalb wird es nochmal genauer erklärt (auf Englisch).
Welche Objektive für welche Video-Aufnahmen?
Folgende Objektive eignen sich für die Video-Aufnahmen:
Video-Aufnahmen | Objektiv | Brennweite |
Long Shot | Weitwinkel-Objektive | 14mm – 40mm |
Full Shot | Weitwinkel-Objektive & Standard-Objektive | 40mm – 60mm |
Medium Long Shot (3/4 Shot) | Standard-Objektive & Zoom-Objektive | 40mm – 100mm |
Close-Up | Tele-Objektive bzw. Zoom-Objektive | 50mm – 400mm |
Diese Tabelle soll als Orientierung dienen. Die Brennweite ist außerdem abhängig von der Entfernung vom Kameramann zum Objekt. Da dies immer Unterschiedlich ist, wurde es in dieser Tabelle nicht beachtet.
4. Das richtige Video-Equipment wählen
Das richtige Video-Equipment ist das „um und das auf“ für gute und wackelfreie Videoaufnahmen. Es muss nicht immer das Teuerste sein, sondern das Richtige.
Folgendes Equipment wirst du brauchen:
- Kamera
- Objektiv
- Stativ
- Stabilisator (Gimbal)
- Licht
- Mikrofon
- Laptop oder PC für Videobearbeitung und Videoschnitt
Ich habe jeweils zu den einzelnen Equipments separate und detaillierte Beiträge gemacht, die du dir anschauen sollst. Klick dafür einfach auf die einzelnen Equipment-Teile in der Liste. Hier habe ich außerdem eine Zusammenfassung für Video-Equipment im Allgemeinen.
5. Die Kameraeinstellungen optimieren
Die beste Kamera und das beste Equipment nützt dir nichts wenn du nicht die Kameraeinstellungen optimierst. Ich werde dir hier erklären worauf du achten sollst.
Wieso du Videos mit automatischen Einstellungen filmen sollst?
Du meisten wissen, dass ich ein Fan und Befürworter von Einfachheit bin. Wieso sollte man etwas komplizierter machen, wenn es einfacher geht? Moderne DSLR-Kameras bieten mittlerweile sehr gute Auto-Einstellungen, die sich sehr schnell den Film-Umständen anpassen. Für die meisten Amateur-Aufnahmen reicht das komplett aus.
Wichtig: Wechsel bei deiner Kamera unbedingt auf die Filmmodi.
Bei Sony Kameras musst du einfach das Zahnrad oben soweit drehen, bis es das Film-Symbol anzeigt.
Wieso du Videos mit automatischen Einstellungen filmen sollst?
Gewisse Aufnahmen funktionieren mit der automatischen Einstellung nicht. Wenn zum Beispiel auf eine Person in einer Menschengruppe fokussieren willst, kann der automatische Fokus eventuell die Person von den anderen nicht unterscheiden.
Bei Sony Kameras kannst du hier zwischen Auto Fokus und Manuellem Fokus wechseln.
Ein andere Fall wäre, wenn du einen ND-Filter verwendest, um eine höhere Tiefenschärfe erzielen möchtest. Dann kannst du auf manuelle Einstellungen zurückgreifen.
Falls du dich komplett für Manuell entscheidest, hast du auch Kontrolle über Iso und und Blendenöffnung. Lese hierzu bitte meinen Beitrag zur Belichtungszeit und Framerate.
Filme mit einer höheren Framerate
Filme stets mit einer höheren Framerate. Ich empfehle mindestens 50 Frames pro Sekunde, da du später in der Videobearbeitung coole Slow-Motion Effekte einbauen kannst. Falls die Framerate nicht hoch genug ist, kann es beim Versuch Slow-Motion Effekte einzubauen zu Ruckelungen im Video kommen.
Schalte die Gitternetzlinien-Einstellung ein
Um einen besseren Überblick über die Komposition der Video-Aufnahmen zu haben, solltest du die Gitternetz-Funktion einschalten. Mit den Rastern kannst du die Aufnahmen harmonischer gestalten. In diesem Video wird gezeigt, wie es bei Sony Kameras funktioniert.
6. Videos im richtigen Format drehen
Je nach dem für was du das Video brauchst, solltest dir vor dem Dreh überlegen, welches Format du brauchst. Folgende Formate eignen sich für diese Situationen:
Format | Videos eignen sich für |
Querformat | Spielfilme, Kurzfilme, Dokumentarfilme, Werbefilme, Sportaufnahmen, ect. |
Hochformat | Social Media Plattformen, Smartphones bzw. Werbevideos für mobile Plattformen (Tiktok, Instagram, ect.) |
Falls du die Aufnahmen in beiden Formaten brauchst, dann kann es Sinn machen 2 Kameras für die Aufnahmen zu verwenden bzw. dein Smartphone zusätzlich zur Kamera als Zweitkamera für Hochformat-Videos herzunehmen. Hier findest du eine Auswahl von Smartphones, die sich bestens zum Filmen eignen.
7. Auf genug Licht im Video achten
Genug Licht bei Video-Aufnahmen ist enorm wichtig, damit die Aufnahmen professionell aussehen. Gerade bei Anfängern wird das Thema Licht gerne unterschätzt. Dabei kann man mit dem richtigen Licht sehr viel mehr aus der Kamera rausholen, als man denkt.
Tipps für richtige Belichtung beim Filmen
- Achte darauf, dass du genügend natürliches Licht (Sonne).
- Falls du nicht genug Licht hast, brauchst du unbedingt zusätzliche künstliche Belichtung.
- Korrigiere falls nötig die ISO-Werte deiner Kamera.
- Bei geringem Licht ist ein Objektiv mit größer Blendenöffnung ( Beispiele für Canon, Nikon, Sony) besser, da sie lichtempfindlich sind.
- Es kann sein, dass einige Kameras die Farben bei geringem Licht nicht korrekt aufzeichnen. Das musst die in der Videobearbeitung korrigieren.
- Falls nötig kannst du dein Smartphone-Licht als zusätzliche Lichtquelle nutzen
Belichtungsoptionen, die ich dir empfehlen kann
8. Den passenden Sound und die Musik aussuchen
Die Musik bzw. der Sound für Video ist so ausschlaggebend für den Erfolg eines guten Films. Filmen ist Kunst, bei der man die Emotionen und Gefühle des Zusehers berühren will. Ich mein erinnere dich mal selbst an deine Lieblingsfilme bzw. Videos. Man verbindet nach dem Film die Bilder mit der Musik im Kopf. Was wäre Star-Wars ohne die Star-Wars-Musik? Oder Rocky ohne seine Hymne?
Der perfekte Sound bzw. die perfekte Musik für Filme
Grundsätzlich sollte die Musik dem Setting der Szene ausgesucht werden. Bei einer traurigen Szene eignen sich langsame, emotionalere Songs besser als moderne Hip-Hop Beats. Du sollst dir bei der Auswahl stets überlegen, was du mit der Musik bewirken willst.
Darauf musst du achten
Du musst unbedingt auf die Lizenzrechte der Musik achten, ansonsten kann die falsche bzw. unerlaubte Verwendung von Musik rechtliche Konsequenzen für dich haben. Viele Amateur-Musiker auf Youtube bieten die Lizenz ihrer Musik für leistbares Geld an, sodass du bei ihnen anfragen und dann die Musiklizenz kaufen kannst.
Es gibt natürlich auch lizenzfreie Musik im Internet. Manche Künstler wollen lediglich im Video, in der Videobeschreibung bzw. im Projekt erwähnt werden. So kannst du unter Umständen auch kostenlos gute Musik für dein Projekt bekommen. Dennoch würde ich dir empfehlen, stets eine schriftliche Nutzungs-Bestätigung einzuholen.
9. Videos wackelfrei aufnehmen
Nichts stört mehr als verwackelte Video-Aufnahmen. Zum Glück gibt es heutzutage kostengünstige Möglichkeiten, um tatsächlich professionelle wackelfreie Aufnahmen machen zu können.
So kannst du wackelfrei Filmen
Wenn du Freihand filmst, dann solltest du beide Hände benützen und langsame, geschmeidige Bewegungen machen. Die Schritte sollen gedämpft sein und dafür sorgen, dass Bewegungen am Arm bzw. Händen nicht beeinflusst werden.
Wenn deine Kamera bzw. dein Objektiv einen internen Stabilisator hat, solltest du diesen aktivieren. Somit verringert sich die Verwackelung zusäzlich.
Aber egal was du machst, mit Freihand wirst du nicht weit kommen. Du solltest dir auf jeden Fall einen Gimbal kaufen. Gimbals sind elektrische Stabilisatoren, die ungewollte Bewegungen und Verwackelungen abfangen und für „geschmeidige Aufnahmen“ sorgen. Lese hierfür diesen Beitrag über Gimbals zum Filmen.
Man könnte als Gimbal-Alternative auch eine Glidecam verwenden. Diese sind jedoch erheblich komplizierter handzuhaben und eignen sich eher für Profis.
10. Auf korrekte Videobearbeitung und Videoexport achten
Der letzte Tipp, den ich dir auf deinem Weg mitgeben will, ist die Videobearbeitung. Egal wie gut die Dreharbeiten waren, wenn die Videobearbeitung nicht passt, kann das ganze Projekt in den Keller gehen. Daher solltest du dir bei der Videobearbeitung genug Zeit geben, damit die mühevolle Arbeit bis jetzt nicht umsonst war.
Falls du neu in diesem Gebiet bist, dann hab ich hier zwei Mini-Videokurse für dich.
Videobearbeitung mit Adobe Premiere Pro
Videobearbeitung mit Final Cut Pro
Nun fehlt uns nur noch der Export der finalen Videos. Die Einstellungen hierfür findest du in den Videos unterhalb.
Videoexport mit Adobe Premiere Pro
Videoexport mit Final Cut Pro
Auf was muss man beim Filmen beachten?
Das wichtigste beim Filmen ist, dass jeder Schritt von der Videoplanung, des richtigen Video-Equipments, dem Videodreh, bis zur Videobearbeitung miteinander abgestimmt sein muss. Das Filmen ist ein Prozess, welcher sich aus einer Idee entwickelt und umgesetzt wird. Dennoch ist muss der Videograf wich während des Film-Prozesses neu orientieren, kreativ sein und sich den Umständen anpassen.
Fazit und Schlusswort
Gute Videos zu drehen ist Kunst und daher gibt es kein richtig oder Falsch. Versuche einfach das beste aus der Situation zu machen auch wenn mal ein Video-Dreh nicht so klappt, wie du es dir wünschst. Manchmal sorgen die ungeplanten Geschehnisse sogar dafür, dass das Video am Ende zu einem Meisterwerk werden. Lass dir ja nicht den Spaß an der Sache verderben.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag weiterhelfen und dir wichtige Ratschlage mit auf dem Weg geben. Weiter nützliche Beiträge rund um das Thema Videografie und Filmen findest du auf unserer Website Filmen-Lernen.com.
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Mein persönliches Video-Equipment, welches ich zum Filmen und für Videobearbeitung nutze.
- Laptop für Videoschnitt: MacBook Pro 16 Zoll
- Vollformat-Kamera: Sony Alpha 7 III
- Kompaktkamera: Sony RX100 M4 (würde dir das neue Modell empfehlen)
- Mein Smartphone zum Filmen: iPhone 14 Pro Max
- Gimbal für meine Vollformat-Kamera: DJI-Ronin S
- Gimbal für meine Kompaktkamera: Zhiyun Crane M (Ich habe das Vorgängermodell, würde dir das neue M2 Modell empfehlen)
- Gimbal für mein iPhone: Zhiyun Smooth Q3
- Meine Drohne: DJI Mini 2
Falls du auf der Suche nach einem Objektiv bist und nicht weißt, welches Objektiv zu deiner Kamera bzw. du dir passt, dann kannst du unseren Objektivfinder nutzen und in 3 einfachen Schritten das passende Objektiv finden!
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Wenn du irgendwelche Fragen, Probleme oder Projekte hast, für die du meinen Rat brauchst, kannst du gerne ein Beratungsgespräch mit mir buchen. Egal ob Filmemachen, Videobearbeitung, Projektumsetzung, Bloggen oder Online Marketing. Ich werde in einem 1-zu-1-Gespräch mit dir auf deine Fragen eingehen und meine persönlichen Tipps und Empfehlungen geben.